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Kunden können Sig-Bus per App und Telefon bestellen

Der Kreisverkehrsbetrieb baut das Angebot in der Region mit Rufbussen aus – Regiobus ist der Auslöser

Von Michael Hescheler

„Ich verspreche mir deutlich mehr Mobilität im Landkreis“,
sagt KVB-Geschäftsführer Eckard Werner über den neuen Sig-Bus.

Der Geschäftsführer des Kreisverkehrsbetriebs Eckard Werner baut das Busangebot in der Region Sigmaringen aus. Rufbusse sollen die Fahrgäste nach Bedarf von A nach B befördern. Foto Michael Hescheler
SIGMARINGEN - Der öffentliche Busverkehr im Kreis Sigmaringen wird ausgebaut: Zusätzlich zum Regiobus bietet der Kreisverkehrsbetrieb (KVB) ab dem Beginn des neuen Schuljahres am 12. September Rufbusse an. Fahrgäste aus Inzigkofen, Meßkirch, Wald und Ostrach können mit ihm nach Krauchenwies, Pfullendorf oder Sigmaringen fahren. Wer mit dem Rufbus fahren möchte, muss ihn bis 60 Minuten vor der Abfahrt telefonisch oder per Handy-App bestellen. „Ich verspreche mir durch die Neuerung deutlich mehr Mobilität im Landkreis“, sagt KVB-Geschäftsführer Eckard Werner.

Eine halbes Jahr nach der Inbetriebnahme des Regiobusses geht der KVB jetzt den zweiten Schritt: Um die im Stundentakt von Sigmaringen über Pfullendorf nach Überlingen führende Buslinie weiter zu stärken, wird das KVB-Netz auf den Regiobus abgestimmt. Das heißt: Wer den aus den Umlandgemeinden in Richtung Sigmaringen, Krauchenwies oder Pfullendorf fährt, hat ab dem neuen Schuljahr direkten Anschluss zum Regiobus.

Beispiel aus dem Bereich Sigmaringen: Fahrgäste aus Oberschmeien, Unterschmeien und Laiz haben künftig sonntags drei Mal die Möglichkeit, mit einem Rufbus nach Sigmaringen und wieder zurück zu fahren. Ähnliche Angebote gibt es für die bestehenden Linien 102 (Sigmaringen-Inzigkofen-Meßkirch-Wald Pfullendorf), 103 (Sigmaringen-Krauchenwies-Pfullendorf), 104 (Krauchenwies, Habsthal, Ostrach), 105 (Ostrach-Mottschieß-Pfullendorf) und 106 (Wald-Pfullendorf).

Besonders aus Meßkirch hat es nach der Einführung des Regiobusses kritische Stimmen gegeben: Die Stadt und insbesondere der Campus Galli waren zuvor über den von Sigmaringen an den Bodensee fahrenden Freizeitbus angebunden. Dieses Wochenendeangebot war mit der Einführung des Regiobusses weggefallen. Nun fährt die Linie 102 von Meßkirch aus auch am Wochenende in Richtung Sigmaringen und Pfullendorf. Und zwar im Gegensatz zu den Rufbussen als festes Angebot zwischen 9 und 19 Uhr im Zwei-Stunden-Takt.

Der KVB hat das Angebot entwickelt und fasst es unter der Marke „Sig-Bus“ zusammen. Durch den Regiobus wurden Kapazitäten auf der Linie Sigmaringen-Krauchenwies-Pfullendorf frei. Die freien Kapazitäten werden in das neue Konzept investiert. „Uns war wichtig, die gesamte Region abzudecken“, sagt KVB-Geschäftsführer Werner.

Zum Start fahren drei Kleinbusse
Zum Start nimmt der KVB drei Kleinbusse mit drei Fahrern in Betrieb. Der KVB schafft dazu VW-Busse an, die acht Fahrgästen Platz bieten. Gesteuert werden die Fahrzeuge von Fahrern, die den kleinen Beförderungsführerschein besitzen. Ein Busführerschein ist hierzu nicht notwendig. Die Fahrgäste müssen für die Rufbusse keinen Aufpreis bezahlen. Es gelten die Naldo-Tarife. Das bedeutet: Zeitkarten wie Schülermonatskarten sind ebenfalls gültig. Sollte das Angebot angenommen werden, ist der KVB gewillt, das Busnetz weiter auszubauen.

In Sigmaringen sind zum 25-jährigen Stadtbusjubiläum im nächsten Jahr weitere Verbesserungen geplant: Die Haltestellen am Leopoldplatz sollen mit sogenannten Echtzeit-Displays ausgestattet werden. Das heißt: Die Fahrgäste sehen auf den Anzeigetafeln, wann die Busse abfahren - Verspätungen werden direkt eingerechnet.

Die Rufbusse können per Handy-App oder unter der Telefonnummer 07571/74 74 74 50 bestellt werden. Spätestens eine Stunde vor der im Fahrplan angegebenen Abfahrt muss der Bus bestellt werden. Rechtzeitig zur Inbetriebnahme der Rufbusse werden wir wieder darüber berichten.

Quelle: Schwäbische Zeitung Sigmaringen 29.07.2016